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zahlreich wurden die Zge der Pilger, als die hl. Helena, die Mutter des ersten rmischen Kaisers, der den christlichen Glauben angenommen hatte, der dem Grabe des Herrn eine prachtvolle Kirche hatte er-bauen lassen.
Die frommen Waller trugen vielfach ein langes schwarzes Gewand, einen Muschelhut und einen Stab. Sie besuchten die heiligen Sttten, wo Christus geboren worden war, wo er gelebt und gelitten hatte. Nirgends war ihre Andacht inniger, nirgends hofften sie eher Erhrung ihrer Bitten zu finden, als an diesen geheiligten Orten.
Nach den Rmern kam Palstina an die Araber, die An-Hnger der Religion Mohammeds. Solange die Araber Herren des Landes waren, wurde die Andacht der Pilger wenig gestrt. Dann aber eroberten die Trken Palstina, und mm erfuhren sowohl die einheimischen Christen, als auch die sremdeu Pilger schreckliche Mi-Handlungen und unerhrte Erpressungen.
Die Trken schndeten die hl. Orte, strten die Christen in ihrer Anbacht und in ihren Gesngen und schleppten ihre Priester in die Gefngnisse. Viele Waller muten vor bei; Toren bleiben, weit sie die hohe Abgabe zum Besuche der Stadt nicht zahlen konnten.
Peter von Amiens. Damals lebte in Frankreich ein frommer Einsiedler; er hie nach seiner Vaterstadt Peter von Amiens. Auch er zog nach Jerusalem, zahlte den geforderten Zins und be-trat die hl. Stadt. Er sah den Jammer und das Elend der Christen und die Entweihung ihrer Kirchen durch die Trkeu. Tiefe Wehmut ergriff ihn; er saun auf Rettimg. Er eilte zum Papste, klagte ihm die Not der Christen im Morgenlande und erhielt deu Auftrag, die Völker und Fürsten des Abendlandes zum Kampfe gegen die Sara-zeueu zu begeistern.
Barfu und barhaupt, das rauhe Pilgerkleid mit einem Stricke umgrtet, das Kruzifix, in der Hand, sitzend auf einem Esel, durchzog der fromme Einsiedler Italien und Frankreich. Mit feuriger Rede schilderte er die unglckliche Lage der morgeuludischeu Christen und die Frevel der Unglubigem
Kirchenversammlung zu Clermont. Im Jahre 1095 wurde zu Clermont in Frankreich eine groe Kirchenversammlung ab-gehalten. Nochmals schilderte Peter die schrecklichen Zustnde im hl. Lande; hierauf forderte Papst Urban mit eindringlichen Worten zu einem Kriegszuge nach Palstina auf, um das hl. Land den Un-glubigen zu entreien. Begeistert durch diese feurigeu Reden riefen alle: Gott will es!" und Taufende lieen sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter hefteu. Als Kreuzfahrer wollten sie an dem Kreuzzuge teilnehmen.
Gottfried von Bouillon. Im Sommer 1096 sammelte sich das Hauptheer der Kreuzfahrer unter der Anfhrung des Herzogs Gottfried vou Bouillou und anderer edlen Fürsten. Ein klei-neres Heer war schon im Vorjahre fortgezogen, aber ohne alle Zucht
Lrockmann, Paterlndische Geschichte in Bildern. 7. Aufl. 2
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Extrahierte Ortsnamen: Mohammeds Frankreich Jerusalem Italien Frankreich Clermont Clermont Frankreich Palstina Paterlndische
(Sottfrieb vo.i Bouillon.
und Ordnung. Bald fehlte es diesem an Nahrungsmitteln; man raubte und plnderte in Ungarn und Bulgarien. Eine groe Anzahl wurde von den emprten Bewohnern erschlagen, und nur ein kleiner Teil kam in Klein asien an.' Glcklich gelangte das Haupt-Heer nach Asien. Hier aber begannen die Leiden der Kreuzfahrer; Huuger und Durst, Hitze und Seuche rafften Tausende hin; unzhlige fielen vom Schwerte der Feinde. Die Christen eroberten Niea und Antiochia in Kleinasien, wurden aber vou den Trken in letzterer Stadt eingeschlossen und gerieten in harte Bedrngnis. Erst im dritten Jahre laugte der Rest des Kreuzheeres vor Jerusalem an. Die er-schpften Pilger fielen zu Boden nieder, kten die Erde und hatten alle Mhsale vergesseu.
Eroberung von Jerusalem. Die hl. Stadt war stark befestigt, und ein zahlreiches Trkenheer lag in ihren Mauern. Dem Kreuz-Heere fehlte fast alles zur Belagerung; bewegliche Trme und Be-lageruugsmaschinen muten beschafft werden. Als endlich alles zur Eroberung bereit war, wurde der Sturm gewagt. Die Kreuzfahrer
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3* Ausbreitung des Islams unter den Kalifen. Unter bcn Nachfolgern Mohammeds, den Kalifen, die ebenfalls die hchste geist-liche und weltliche Macht in sich vereinigten, fand der Islam eine schnelle und weite Verbreitung. Ganz Asien vom Mittellndischen Meere bis znnl Indus und die Nordkste von Afrika muten sich dem Halbmonde unterwerfen. Auch Constantinopel wurde sechs Jahre belagert, und nur
... 1 " " '' Iii
vencerragen-^alkc (tyamvra).
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Extrahierte Ortsnamen: Mohammeds Asien Afrika Constantinopel
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Astronomie, Geschichtsschreibung und Mathematik eifrig gepflegt; Aus-drcke wie Algebra, Almanach, Alkohol, Kabel und mehrere andere, des-gleichen unsere Ziffern fiud arabischen Ursprungs.
Der Mittelpunkt des geistigen Strebens war Bagdad; dort wie in Cordova, Kairo und Damaskus waren reiche Bibliotheken und berhmte Hochschulen, die auch von Studierenden aus andern Ludern besucht wurden. Von Spanien aus. wo neben Cordova noch dreizehn andere spanisch-mohammedanische Akademien bestanden, empfing das Abendland z. B. auf dem Gebiete der Philosophie durch die vou arabischen Gelehrten besorgte lateinische Aristoteles-bersetzung mannigfache fruchtbare Anregung.
Bei dem reichen Gemtslebeu pflegte der Islam hauptschlich die Lyrik, Sittensprche und Sentenzen, Fabeln und Parabeln und besonders Mrchen. Die Sammlung Tausend und eine Nacht" wurde ans dem Perfischen umgedichtet, die Makameu", d. h. rhetorisch-poetische bungs-stcke, des Hariri hat Rckert in die deutsche Sprache bersetzt.
Hervorragendes haben die Araber auf dem Gebiete der Baukunst geschaffen. ^Die arabischen oder maurischen Bauwerke zeigen im Gruudri die Zentralanlage. In der Mitte befindet sich zunchst, dem religisen
Lwenhof der ^foamra.
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briet) I. Lombarden; Heinrich Vi. Normannen). Deutschen und S laden (Kmpfe Heinrichs des Lwen, Albrechts des Bren, des Deutsch-orbens), Christen tum und Islam (Hhe der Kreuzzugsbeweguug, der Zng Friedrichs 1.) Die Trger dieser Gegenstze sind smtlich groe Persnlichkeiten der mittelalterlichen Geschichte."
Das Streben der deutschen Fürsten nach Unabhngigkeit von der Reichs-gewalt, die moralische berlegenheit des Papsttums und dessen Bnnd mit den lombardischen Stdten, den Franzosen und den deutschen Fürsten, sowie das Streben der Kaiser nach einer den kirchlichen Ideen der Zeit widerstrebenden weltlichen Universalherrschaft verursachten den Untergang der Hohenstaufen." ') Der Sturz des Kaisertums und der Zerfall des Reiches, Brgerkriege in Italien und das Hervortreten Frankreichs und Englands waren seine Folgen.
Zweiter Abschnitt.
Die Kreuzzge und die Kulturzustnde in der Hohenstaufenzeit.
A. Die Kreuzzge. (1096 1270.)
V
I>er erste Kreuzzug. (10961099.)
1. Ursache und Veranlassung. Schon seit den ltesten christlichen Zeiten waren Jerusalem und die anderen heiligen Sttten in Palstina das Ziel der christlichen Waller. Besonders zahlreich wurden die Zge der Pilger, als die hl. Helena, die Mntter Constantins des Groen, die prachtvolle Grabeskirche hatte erbauen lassen.
Unter der Herrschaft der Araber, die sich nach Eroberung Syriens zu Herrn des heiligen Landes gemacht hatten (638), sanden die Christen wenig Grnnd zu Klagen; denn auch die Mohammedaner verehrten 'Christas als einen hohen Propheten, zudem brachten die frommen Pilger den Bewohnern Palstinas einen immerhin beachtenswerten Gewinn. Anders wurde es aber, nachdem die Trken (Seldschnken) das heilige Land erobert hatten. Sie bedrckten die einheimischen Christen und die fremden Wallfahrer durch harte Erpressungen und lieen sich die rgsten Mihandlungen zu schulden kommen.
Die Klagen der Christen des Morgenlandes waren auch nach dem Abendlande gedrnngen, und als die Trken die Stadt Constantinopel bedrngten, beschlo bereits der Papst Gregor Vii. zu ihrer Hilfe ein Heer auszursten; doch der Streit mit Heinrich Iv. hinderte ihn an der Ausfhrung seines Planes. Sein Nachfolger, Papst Urban Ii., nahm
') Zurbouseu, Repetitionsfragen.
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der Graf Bohemunb von Tarent. Da wegen des Streites Hein-richs Iv. mit Gregor Vir. eine Ausshnung zwischen Kaiser nnb Papst noch nicht stattgesunben hatte, beteiligten sich an dem ersten Kreuzzuge von beu Deutschen nur die Lothringer. Aus getrennten Wegeu durch Ungarn, Italien nnb Dalmatien zog das gewaltige Heer der Kreuzfahrer, das, Weiber und Ktuber mit eingerechnet, 300000 Personen gezhlt haben soll, nach Constantinopel. Von hier setzte es der den Hellespont und eroberte die Stadt Nica. Das Hauptheer nahm baun unter Mhseligkeiten aller Art seinen Weg durch die wasserarme Hochebene von Kleinasien, eroberte das feste Antiochia und schlug, nachbem die heilige Lanze gesunben war, ein trkisches Heer, das zum Entstze der Stadt heranrckte, in die Flucht. Der Graf Bohemunb von Tarent wrbe mit einem Besatzungsheere zurckgelassen, während Balbuiu mit einer Heeresabteilung nach dem oberen Euphrat gezogen war, Ebessa erobert und die Hulbiguug der Armenier entgegen genommen hatte.
3. Die Eroberung von Jerusalem. 15. Juli 1099. Nach fast brei Jahren gelangte das Heer der Kreuzfahrer, nur noch 20000 Mann stark, vor Jerusalem an. Im Anblicke der heiligen Stadt waren alle Leiben und Mhseligkeiten der langen und gefahrvollen Reise vergessen. Freubentrnen netzten die Wangen, heie Gebete stiegen aus baut-erfllten Herzen empor, alle waren von hoher Begeisterung ergriffen. Dann begann die Belagerung der Stadt. die durch mchtige Mauern geschtzt und von einem trkischen Heere verteibigt wrbe. Den Kreuz-sahrern fehlte alles, selbst das Wasser, um unter der heien Sonne beu brennenben Durst lschen zu knnen. Lebensrnittel und Belageruugs-gerte muten zu Schiffe herbeigeschafft werben; bazn hielt der Tod unter den Christen eine reiche Ernte. Nachbem die Sturmgerte herbeigeschafft. die notwenbigen Vorbereitungen getroffen und der Beistanb des Himmels angerufen war, wrbe die Erstrmung der Stadt gewagt. Der Sturm gelang, und der tapfere Herzog von Bouillon war der erste, der die feinblichen Mauern erstieg. Ein furchtbares Blntbab richteten die Kreuzfahrer unter Trken und Jubeu an. Hierauf legten sie ihre Rstung ab, taten Bue nnb besuchten die heiligen Sttten.
4. Das Knigreich Jerusalem. Ilm Jerusalem und das heilige Laub gegen die Rckeroberung durch die Trken zu schtzen, wrbe Gottsrieb zum Könige von Jerusalem gewhlt, der sich jeboch nur den Titel Beschtzer des heiligen Grabes" beilegte. Nur ein Jahr hat er diese ehrenvolle Stelle innegehabt, aber bennoch Groes iit dieser kurzen Zeit geleistet. Er schlug mit 20 000 Mann ein siebenmal
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so groes Heer der Trken, sicherte die Grenzen gegen feindliche Einflle und suchte Handel und. Verkehr von neuem zu heben. Seine Milde und Gerechtigkeit erwarbei ihm die Liebe seiner Untertanen und die Achtnug der benachbarten trkischen Völker.
Der Nachfolger Gottfrieds wurde sein Bruder Balduin, der sich den Titel König von Jerusalem" beilegte. Die grte Ausdehnung hatte das neue Knigreich unter Fulko, dem dritten Könige von Jern-salem. Es reichte vom roten Meere im Sden bis zum mittleren Euphrat im Norden und bestand aus dem Kronland Jerusalem, den Grafschaften Edeffa und Tripolis, den Frstentmern Antiochien und Tiber ia s.
Das Knigreich Jerusalem war ein Vasallenreich, nach srau-zsischem Muster eingerichtet, in dem auch die Franzosen die Oberhand hatten; noch heutzutage bezeichnen die Trken die Abendlnder als Franken. Da die Macht des -Knigs zu sehr beschrnkt war, konnte sich das neue Reich nicht recht entwickeln; die Kmpfe mit den ruberischen Stmmen der Beduinen und den benachbarten mohammedanischen Staaten, wie das ungewohnte Klima lichteten andauernd das Heer der christlichen Kmpfer; dnrch die Eifersucht und Uneinigkeit der Christen und das krftige Vorgehen der Trken ging bald wieder eine Besitzung nach der andern verloren. Zum Schutze des gefhrdeten Landes waren neue Kreuzzge ntig, unter denen sechs eine grere Bedeutung haben. Aber nach 200 Jahren waren trotz der gewaltigen Anstrengungen, die von den Christen des Abendlandes gemacht worden sind, die Erfolge gering, und die Trken konnten sich wieder als Herren der heiligen Sttten betrachten.
Aie brigen Kreuzziige. (l 1471270.)
1. Der zweite Krcuzzug. (11471149.) Die Trken suchten die verloren gegangenen Gebietsteile dnrch die Gewalt der Waffen wiederzuerlangen. Als sie Edessa erobert hatten, vereinigte sich der König Konrad Iii. von Deutschland mit dem -Könige Ludwig Vii. von Frankreich zum gemeinsamen Zuge gegen die Trken. Besonders dnrch die begeisternden Predigten des hl Bernhard von Clairvanx geriet das Abendland in Bewegung, und Kreuzfahrer strmten von allen Seiten zusammen. Doch der Ersolg entsprach nicht den gehegten Er-wartiige. Statt nach Edessa zu ziehen, legte sich das Heer der Christen vor das seste Damaskus, um durch die Eroberung dieser Stadt den Verlust von Edessa zu ersetzen. Die Tapferkeit der T rken, die Unznverlfsigkeit des Knigs von Jerusalem, die Treulosigkeit der
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalem Tripolis Jerusalem Edessa Deutschland Frankreich Edessa Damaskus Edessa Jerusalem
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syrischen Christen und die Uneinigkeit im christlichen Heere verhinderten die Einnahme der Stadt, und enttuscht kehrten die Kreuzfahrer, die ungeheure Verluste erlitten hatten, nach Europa zurck.
2. Der dritte Kreuzzug. (11891192). Der Sultan Saladin von gypten hatte Jerusalem eingenommen und dem christlichen Knigreiche im Morgenlande ein Ende gemacht. Die Schreckenskunde hiervon erfllte das ganze Abendland mit tiefer Trauer, besonders die Ritterschaft, die damals in der hchsten Blte staud und es als ihre Ehrenpflicht ansah, das heilige Land von der Herrschast der Trken zu befreien. Tausende von Rittern, aufs beste ausgerstet, das schnste Heer, das Deutschland je gesehen hatte, sammelten sich unter der Oberleitung Friedrichs 1. Mit ihm verband sich der König Richard Lwenherz von England und der König Philipp August von Frank-reich. Kein Mittelloser durfte an dem Zuge teilnehmen.
In Kleinasien wurde ein trkisches Heer vollstndig geschlagen, und unter den grten Mhseligkeiten gelangten die Kreuzfahrer nach Cili-cien, wo Friedrich Barbarossa in den Fluten des Saleph einen nner-warteten Tod fand. Zwar wurde der Kreuzzug unter den Knigen von Frankreich und England und den deutschen Fürsten Friedrich von Schwaben und Leopold von sterreich fortgesetzt und die Stadt Aecon erstrmt,1) aber bei der fortwhrenden Eifersucht und Uneinigkeit der Fürsten wurden keine weiteren Erfolge errungen. Jerusalem behielten die Trken, nur wurde den Christen die Erlaubnis erteilt, die heiligen Orte zu besuchen; desgleichen wurde den Kreuz-sahreru die Kste zwischen Accon und Joppe als Besitztum zuerkannt. 2)
3. Der vierte Kreuzzug (12021204), der auf Anregung des Papstes Innozenz Iii. unternommen wurde, hatte die Grndung des lateinischen Kaiserreiches zur Folge. Die Kreuzfahrer, meist fron-zfifche Ritter, strzten mit Hilfe Venedigs den ostrmischen Kaiser vom Throne. An Stelle des griechischen trat das lateinische Kaiserreich. Gras Balduin von Flandern wurde Kaiser, erhielt aber nur einen Teil des Reiches, da auch Ritter mit Grafschaften belehnt wurden. Die Venezianer nahmen wichtige Kstenstriche in Besitz; sie brachten fast den gesamten Handel des Ostens an sich, und Venedig wurde die bedeutendste See- und Geldmacht des Mittelalters. Fr die Christen im Morgen-
1) Die Belagerung boit Accon hat fast 300 000 Menschen das Leben gekostet.
2) Vergleiche Uhlands Gedicht: Schwbische Kunde". Sage vom Snger Bloudel.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Morgenlande Deutschland Friedrichs England Kleinasien Frankreich England Jerusalem Joppe
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Dritter Abschnitt.
Der Istam.
1. Mohammed, der Stifter des Islams. (622.) Whrend das Christentum int Abendlande, besonders bei den germanischen Volks-stammen die weiteste Verbreitung fand und sich zur schnsten Blte ent-faltete, trat in Arabien ein Religionsstifter auf, durch dessen Lehre die christliche Religion und Kultur in ihrem Besitzstande in gefhrlicher Weise bedroht, im Oriente aber fast vollstndig vernichtet werden sollte; der Stifter dieser neuen Religion war Mohammed.
Mohammed kam als Waise zu seinem Onkel Abu Talib und wurde zum Kaufmann herangebildet. Auf feinen Handelsreisen lernte er in spteren Jahren in Palstina das Judentum und bei den Griechen in Kleinasien die christliche Religion kennen. Weil hier aber die christliche Lehre durch Irrlehren verdunkelt war, zeigte sich ihm das Christentum nicht in seiner Reinheit; er hatte seinen wahren Geist nicht erfat.
Die Landsleute Mohammeds, die Araber, waren Heiden und trieben Sternendienst. Auer Sonne und Mond verehrten sie einen schwarzen Meteorstein. Er befindet sich an der Ostecke der Kaaba, dem Wrfel-frmigen Mittelbau der Moschee zu Mekka; nach mohammedanischer Sage soll er vom Erzengel Gabriel dem Abraham berbracht sein. Von dem Gtzendienste wollte Mohammed die Araber befreien und ihnen eine Religion geben, die sich aus Heidentnm, Inden-tum und Christentum zusammensetzen sollte. Er hielt sich selber fr einen Gesandten Gottes und glaubte, der Halbmond habe sich vor ihm geneigt, und er sei von Gott durch den Engel Gabriel beauftragt worden, der Grnder einer uenen Religion zu werden. An-fangs fand der neue Prophet wenige Anhnger, und als er den bis-herigen Dienst bei der Kaaba als einen schndlichen Gtzendienst hinstellte, mute er am 15. Juli 622 von Mekka nach Med!na, eigentlich Medina al Nebi, d. i. Stadt des Propheten, fliehen. Das Jahr der Flucht (Hedschra) wurde fr die Mohammedaner der Ansang einer neuen Zeitrechnung.
2. Der Islam. Mohammeds Lehre oder der Islam, d. i. Ergebung in Allahs Witten, ist in dem Koran,1) dem heiligen Religions-
*) Der Koran(-Buch), der die Offenbarungen" Mohammeds enthlt, ist erst nach seinem Tode zusammengestellt. Er zerfllt in 114 Suren (Psalmen), deren Widersprche zu erklären die einzige Theologie der Priester (Ulemas)
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buche der Mohammedaner, niedergelegt und eine Zusammenstellung Heid-nischer. jdischer und christlicher Lehren. Der Koran lehrt: Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet. Moses und Christus gelten auch als Gesandte Gottes, doch hher als beide steht Mohammed. Die Seele des Menschen ist uu-sterblich und gelangt nach dem Tode in den Himmel, das Paradies, oder in die Hlle. Der Himmel ist ein siebenfacher; in den obersten kommen alle, die im Kampse fr den Glauben ihr Blut vergossen haben. Dort fchanen sie Gottes Angesicht, dort erschlieen sich die geheimsten Wunder der Natur und wecken Sinnengelste aller Art. Abtrnnige, Juden und Christen fallen der ewigen Verdammnis anheim. der dem Menschen waltet das Geschick (Kismet). dem er nicht ent-rinnen kann. Dieser Fatalismus trieb die Anhnger des Korans mit kaltbltiger Todesverachtung in die Schlacht, fhrte sie aber auch zu einer feigen Ergebung in den Willen des Fatnms.
Fnfmal tglich betet der Mohammedaner, das Gesicht nach der Kaaba gewandt, seine Suren; den ganzen Monat Ramadan fastet er zur Erinnerung an die Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina; der Freitag ist Allah, dem Gebete und dem Gottesdienste in der Moschee gewidmet. Der Glaube fhrt auf halbem Wege dem Herrn entgegen, Fasten bis an die Tr seines Hauses, Almosen ffnet seine Pforten. Das Schwert ist der Schlssel zum Paradiese. Ein Tropfen Blnt, fr Allah vergossen, eine Nacht, unter den Waffen zugebracht, ist mehr wert als zweimonatliches Fasten und Beten. Eine einmalige Wall sahrt nach der Kaaba zu Mekka und zum Grabe des Propheten in Medina war jedem Moslim, d. i. Glubigen, vorgeschrieben. Tgliche Waschungen und die Enthaltung von Schweinefleisch und Wein wurden aus gesundheitlichen Rcksichten geboten. Die Viel-weiberei war gestattet.
Von Medina zog Mohammed mit einem 10 000 Mann starken Heere nach Mekka, zerstrte die Gtzenbilder der Kaaba und machte die Stadt zum Mittelpunkte seiner Herrschaft. Ganz Arabien zwang er zur Annahme seines Bekenntnisses, und schon hatte er ein Heer zur Eroberung Syriens ausgesandt, als ihn der Tod abrief. In Medina fand er seine letzte Ruhesttte.
bildet. Die Anhnger des Korans als einziger Glaubensquelle sind die Schiiten, deren Hauptvertreter die Perser sind, während eine andere Partei auch an eine Uberlieferung, die sogenannte Snna, glaubt. Sunniten sind ins-besondere die Trken. Z.
Prockmann, Lehrbuch der Geschichte. Ii. F
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